WinRAR und RAR sind von jeher als sehr stabil und zuverlässig bekannt und werden auch deshalb weltweit millionenfach eingesetzt.
Leider ist es trotzdem nicht ganz ausgeschlossen, dass Sie beim Entpacken auf eine Fehlermeldung wie „Unerwartetes Archivende“, „CRC-Fehler in…„, „keine Dateien zu entpacken“ oder gar „corrupt header“ stoßen.
Das ist natürlich insbesondere dann ärgerlich, wenn Sie große Datenmengen in ein einziges Archiv gesichert haben und zudem nicht mehr über die Originaldaten verfügen.
Die Gründe für beschädigte Archive liegen in aller Regel an Fehlern der Hardware oder bei der Datenübertragung:
Festplatten können beschädigte Sektoren aufweisen, CDs und DVDs altern, Übertragungsfehler beim Kopieren im Netzwerk oder beim Hoch- und Runterladen im Internet kommen leider vor.
Nicht zuletzt können übertaktete Prozessoren zu fehlerhaften Archiven führen.
WinRAR bietet aber einige Funktionen, um das Risiko eines Datenverlustes zu minimieren. Sie sollten deshalb bereits beim Erstellen Ihrer Archive abwägen, ob Ihnen die Sicherheit Ihrer Daten etwas mehr Zeit- und Platzaufwand wert sind.
Im Dialogfenster „Archivname und Archivparameter einstellen“ gibt es unter den Reitern „Allgemein“ und „Erweitert“ (siehe Abbildung rechts) fünf Optionen, die Sie bei der Datensicherheit unterstützen.
„Wiederherstellungsdaten hinzufügen“ – diese Option sollten Sie standardmäßig aktivieren. Sie vergrößert Ihre Archive um einen einstellbaren Prozentanteil (siehe Reiter „Erweitert“, drei Prozent sind voreingestellt und empfehlenswert), erhöht aber die Erfolgsaussichten der „Reparieren“-Funktion immens.
„Teste archivierte Dateien“ – mit dieser Option veranlassen Sie WinRAR, nach dem Komprimieren die archivierten Dateien noch einmal mit den Originalen zu vergleichen. Das ist insbesondere wichtig, wenn Sie außerdem die Option „Dateien nach dem Archivieren löschen“ gewählt haben. WinRAR würde dann bei einem erkannten Fehler Ihre Originale nicht löschen.
„Volumengröße“ festlegen – wenn Ihr Archiv sehr groß wird (z.B. mehrere Gigabyte), dann erwägen Sie, es in mehrere Archive aufzuteilen. Sie verringern damit die Möglichkeit, dass Ihre komplette Datensicherung wegen eines Hardware- oder Übertragungsfehlers zerstört ist.
Außerdem haben Sie dann die Möglichkeit, von WinRAR automatisch Wiederherstellungsvolumen (siehe Reiter „Erweitert“) erstellen zu lassen.
Diese faszinierende Fähigkeit wird in einem lesenswerten Artikel auf All About Security von Öncül Kaya, Geschäftsführer der win.rar GmbH, anschaulich erklärt – bitte scrollen Sie ganz nach unten (oder klicken Sie für einen Auszug hier).
Bei sehr wichtigen Daten oder BackUps und wenn es nicht auf das letzte eingesparte Byte ankommt, sollten Sie auf die Option „Solides Archiv erstellen“ verzichten. Solide Archive werden besonders speicheroptimiert erstellt, aber bei Fehlern im Archiv sind die auf den Fehler folgenden Daten verloren.
Erstellen Sie Ihre Archive außerdem im RAR- oder RAR5-Format. ZIP-Archive bieten die vorab genannten Möglichkeiten leider nicht.
BackUps und wichtige Archive sollten immer mehrfach vorliegen. Schon bei nur einer Kopie vermindern Sie den Datenverlust rechnerisch um 50 Prozent, wenn Sie die Kopie auf unterschiedlichen Medien lagern.
Wie Sie Daten aus einem beschädigten Archiv retten können, lesen Sie hier.